An verschiedenen kleinen und größeren Modellen und Dioramen zu Arbeiten ist ein Hobby, was mich immer mal wieder schubweise überfällt. Dann arbeite ich reichlich eifrig an einem bestimmten Projekt, bis entweder irgend ein benötigtes Material oder die Motivation verbraucht ist oder das Projekt tatsächlich fertiggestellt ist. Thematisch dreht sich bei mir auch beim Modellbau alles um Militär oder Technik, meistens sogar um beides zugleich.
Zu den größeren Projekten gehört daher auch ein Funktionsmodell einer römischen Ballista im Maßstab 1:10. Wobei man das mit dem Größenverhältnis nicht ganz so genau nehmen darf, da diese Geschütze bereits in der Antike beliebig skalierbar waren und mein Modell daher sowohl eine kleine Ballista in 1:8 als auch eine große in 1:12 sein könnte. Wichtiger als der Maßstab war mir allerdings sowieso die volle Funktionsfähigkeit des Modells. Als Vorlage diente mir das Geschütz der I. ROEMERCOHORTE OPLADEN (siehe Lebendige Geschichte), von dem ich einige Maße sowie viele Details der Bauweise abgenommen habe. So wie sein Vorbild ist daher auch mein Modell in mehrere Teile zerlegbar, wobei ich jedoch an einigen Stellen auf die maßstäbliche Umsetzung von Bolzen oder Splinten verzichtet habe. Das Modell besteht aus Holz und Messing sowie aus Paketschnur für die Seile und Zwirn für die Sehne. Die Reichweite des Modells ist nicht ganz so beachtlich, wie ich es gehofft hatte, und auch die handwerkliche Ausführung blieb am Ende doch ein wenig hinter meinen eigenen Absprüchen zurück, aber kleinere Verbesserungen sind sicher noch möglich. Oder ich baue mit der gesammelten Erfahrung einfach noch ein zweites, besseres Modell.
Mein zweites großes Projekt ist eigentlich eine ganze Serie von einzelnen Objekten, nämlich mehrere Dioramen im Maßstab 1:72 zum Zustand des römischen Limes in seinen verschiedenen Phasen. Gezeigt werden soll jeweils ein Wachturm mit einem Ausschnitt aus der vorgelagerten Grenzbefestigung. Das Modell mit Fachwerkturm und Holzpallisade für die zweite Phase des germanischen Limes ist bereits fertig. Für die erste und dritte Phase habe ich bereits einen Holzturm und einen Steinturm fertig gestellt, zu denen aber noch jeweils das passende Diorama gestaltet werden muss. Bei den Türmen habe ich versucht, durch die Verwendung von Holz und Gips zumindest im Ansatz der römischen Bauweise nahe zu kommen, wovon man natürlich nach der Bemalung nicht mehr allzu viel sieht. Die Dächer der Türme sind mir zwar auch nicht ganz so gerade gelungen, wie es geplant war, aber je nach Perspektive fällt das zum Glück nicht allzu stark ins Gewicht.
Nebenbei, wenn ich gerade keine Lust auf die Arbeit an den großen Projekten habe und trotzdem ein wenig mit den Modellen tätig sein will, bemale ich dann noch die zugehörigen Figuren aus Zinn oder Plastik. Im Vergleich zu einigen Freunden, die sehr viel häufiger und intensiver Figuten bemalen, sind meine Ergebnisse allerdings recht kläglich und gerade so zur Belebung der Dioramen ausreichend. Ein paar besondere Figuren hebe ich mir daher im Moment auch für später auf, in der Hoffnung, dann etwas besser zu werden und kleine Szenen z.B. mit einer Gruppe römischer Landvermesser oder rastender Soldaten zu gestalten.